Reisen ist eine der Lieblingsbeschäftigungen der Deutschen. Auch wenn wir inzwischen nicht mehr Reiseweltmeister sind, wie wir es noch vor rund zehn Jahren waren – die Zahl der Deutschen, die sich jedes Jahr aufs Neue aufmachen, um ihre Ferien im Ausland zu verbringen, ist groß. Mittlerweile haben allerdings auch viele das eigene Heimatland als erstklassiges Urlaubsziel entdeckt. Nicht zuletzt auch deshalb erlebt der Tourismus an der Nord- und der Ostsee sowie in Süddeutschland, im Harz und in anderen beliebten Regionen Deutschlands seit Jahren einen steten Aufwärtstrend.
Doch bei all der Liebe zum Reisen darf man eines doch nicht vergessen. Reisen kann immer auch eine gewisse Gefahr bergen. Vor allem dann, wenn man exotische Länder bereist, in denen die Kriminalitätsrate womöglich doch etwas höher ist. So sind die Länder mit den größten Risiken für Urlauber oft in Afrika, im Nahen Osten und in Süd- und Mittelamerika zu finden. Dabei sind wir Kriminalität in dem Ausmaß hier in Deutschland, in Österreich oder in der Schweiz doch gar nicht gewohnt – oder etwa doch?
Kriminalität im deutschsprachigen Raum – auch hier keine Seltenheit
Ob in Deutschland, in Österreich oder in der Schweiz – Kriminalität kommt überall vor. Erst kürzlich hat die Polizei im Kanton Waadt Täter überführt und so eine Raubserie beendet. Realistisch betrachtet, muss man allerdings festhalten, dass die meisten Straftaten, die begangen werden, nie in der Öffentlichkeit erörtert werden. Neben den tatsächlich zur Anzeige gebrachten Straftaten, gibt es auch noch eine riesige Dunkelziffer von Taten, die nie zur Anzeige gebracht wird.
Die gefährlichsten Regionen in Deutschland
Die Kriminalitätsstatistik der Polizei aus dem Jahr 2017 zeigt auf, welche Regionen und Großstädte in Deutschland am meisten mit Kriminalität zu kämpfen haben. Das sind in diesem Fall die Städte:
- Frankfurt an erster Stelle
- Hannover an zweiter
- und Berlin auf Platz drei.
Vor allem Berlin ist eine gern besuchte Stadt. Städtereisen in die deutsche Hauptstadt sind absolut keine Seltenheit. Wer sich aber zu einem Besuch nach Berlin aufmacht, sollte sich vor allem vor Taschendieben auf offener Straße und in den U- und S-Bahnen sowie den Bussen in Acht nehmen.
Die gefährlichsten Regionen in Österreich
Wien ist eine wunderschöne Stadt, die auch für jeden Geldbeutel einen Besuch wert ist. Doch trotz dieser Schönheit gehört Wien ebenso wie Salzburg, Krems, Innsbruck und Leoben zu den gefährlichsten Regionen in Österreich. Einfach weil die Kriminalitätsrate auch hier am höchsten ist. Dabei zeigt sich nach Angaben der Polizei in den entsprechenden Berichten ein klares Bild. In Großstädten spielt die Zahl junger erwachsener Männer in der Bevölkerung eine große Rolle bei der Frage nach der Kriminalitätsrate. Diese Personengruppe stellt in 85 % aller Gewaltverbrechen erst einmal die Hauptverdächtigen. Allerdings trifft auch diese Erkenntnis nur auf Großstädte zu.
Denn die Kriminalitätsstatistiken in Österreich zeigen auch klar, dass im ländlichen Bereich die Einwohnerstruktur vergleichsweise egal ist. Hier ist kein Zusammenhang zwischen dem prozentualen Anteil junger erwachsener Männer und der Kriminalitätsrate zu erkennen.
Die gefährlichsten Regionen in der Schweiz
Die Anzahl der begangenen Straftaten pro 1.000 Einwohner im Jahr 2016 zeigt ein klares Bild, welche Regionen in der Schweiz im Vergleich zum restlichen Land am gefährlichsten sind. Hier sind es:
- Basel-Stadt mit 110,1 Straftaten auf 1.000 Einwohner
- Genf mit 107,1 Straftaten auf 1.000 Einwohner
- das Kanton Neuenburg mit 75,1 Straftaten auf 1.000 Einwohner
Interessant ist hier der starke Abfall der Kriminalitätsrate von Rang 2 auf Rang 3. Das beweist einmal mehr die These, dass in den meisten Fällen die Kriminalität in Großstädten und Ballungszentren stärker vertreten ist, als im ländlichen Bereich. Eine erfreuliche Ausnahme: Zürich liegt in der Schweiz, was die Kriminalitätsrate in der Stadt angeht, übrigens erst auf Platz 5.
Die Anonymität macht es möglich
Festhalten kann man also, dass im Endeffekt vor allen Dingen die Anonymität, mit der viele Menschen in größeren deutschen Städten unterwegs sind, die Hemmschwelle für kriminelle Handlungen senkt. Ein ähnliches Phänomen sieht man bei der Kommunikation im Internet. Je anonymer ein Mensch sich fühlt, desto niedriger ist bei vielen die Hemmschwelle für eigene Taten. Dass das nicht überall so sein muss, zeigen Städte wie Zürich, Düsseldorf oder München. Beide deutschen Großstädte tauchen nicht einmal in den Top-Ten der kriminellsten Städte in Deutschland ab 200.000 Einwohnern auf – obwohl sie im Vergleich zu Hannover beispielsweise ähnlich groß oder sogar noch deutlich größer sind.