Die Geburt eines Kindes stellt das Leben frischgebackener Eltern von einem auf den anderen Tag vollständig um. Plötzlich sind die Bedürfnisse des kleinen Menschen alles, worum sich die Bemühungen und Gedanken im Alltag drehen. Und nicht nur das: Auch gemeinsame Urlaube scheinen nun zum Planungsakt zu werden. Die erste Reise mit Baby aber kann durchaus entspannt und schön werden. Wer die folgenden sechs Tipps berücksichtigt, sorgt für eine gelungene Auszeit.
1. Lange Anreisewege vermeiden
Der erste Urlaub mit Baby sollte nach Möglichkeit keine Fernreise sein. Zwölf Stunden oder mehr in einem Flugzeug zu verbringen, kann zur nervenraubenden Angelegenheit werden. Auch lange Autofahrten von mehr als sechs Stunden sind nicht unbedingt eine kluge Idee. Gerade während der ersten Monate nämlich wollen Babys häufig gefüttert, gewickelt und gehalten werden. Ständige Pausen und ein weinendes Baby auf dem Rücksitz lassen die Urlaubsfreude dann im Handumdrehen verpuffen.
Geht es um die erste Familienreise, sind kurze Anfahrten also vorteilhaft. Je nach Wohnort in Deutschland bieten sich beliebte Reiseregionen wie die Eifel, der Bayerische Wald oder auch die Lüneburger Heide an. Und wer nahe eines Nachbarlandes wohnt, könnte auch in den Niederlanden, in Frankreich oder Österreich und Dänemark einen schönen Urlaub verbringen. An Optionen also mangelt es trotz kurzer Fahrten nicht.
2. Die Schlafsituation bedenken
Ein Baby muss schlafen. Und das deutlich länger und häufiger als seine Eltern. Das erste Jahr ist nur in seltenen Fällen geprägt von durchgeschlafenen Nächten und regelmäßigen Ruhezeiten. Am Reiseziel also sollte es eine Möglichkeit geben, das eigene Baby ohne Komplikationen in sein Reisebettchen zu legen. Da Eltern außerdem gerne in der direkten Nähe ihres schlafenden Kindes bleiben wollen, führt die erste Reise junge Familien meist in Ferienhäuser.
Ein Extra-Schlafzimmer für das Baby braucht ein Ferienhaus jedoch nicht. So lange im Elternschlafzimmer genügend Platz für das Bettchen ist, lässt sich das Familienleben am Urlaubsort unkompliziert genießen. Wo das Ferienhaus steht, spielt dabei selbstverständlich keine Rolle. Ob ganz „hyggelig“ in Dänemark, auf einer Nordseeinsel in Deutschland oder inmitten der bergigen Landschaft des Allgäus: Ferienhäuser gibt es überall.
Wer das Baby im Ferienhaus schlafen legt und die Tür des Schlafzimmers schließen kann, genießt auch während der Reise Zweisamkeit. Hat das Ferienhaus einen Garten, ist sogar entspanntes Sitzen im Freien möglich. Nicht vergessen sollten Eltern dann aber ein Babyphone, das auch auf Reisen gute Dienste leistet.
3. Babys Reiseapotheke sinnvoll packen
Auch auf Reisen sind Familien nicht gefeit vor Infekten und anderen gesundheitlichen Beschwerden. Hat das Baby Fieber, Schmerzen oder Verdauungsprobleme, kann sich ein entspannter Urlaubstag schnell zur Belastungsprobe entwickeln. Das gilt vor allem dann, wenn keine geeigneten Medikamente und Hilfsmittel im Reisegepäck vorhanden sind. Nicht immer nämlich ist eine Apotheke in direkter Nähe der Ferienunterkunft und zusätzliches Suchen sorgt für noch mehr Stress.
Die Reiseapotheke für das Baby zu packen, ist aus diesem Grund unverzichtbar. Hier sollten alle wichtigen Medikamente mitgenommen werden, die auch im Alltag zur Verfügung stehen. Vom Fieberthermometer über Bäuchleinsalbe bis hin zu Fieberzäpfchen und Nasenspray darf nichts fehlen. Und wer sich unsicher hinsichtlich passender Medikamente ist, bittet am besten den behandelnden Kinderarzt um konkrete Empfehlungen und Dosierungs-Richtlinien.
4. Das Programm nicht überladen
Ein vollkommen verplanter Urlaub, der kaum Zeit zum Durchatmen bietet, ist für junge Eltern keine gute Idee. Schon ohne Kind kann ein derart straffes Programm Erholung unmöglich machen. Die Vorstellung, täglich mehrere Museen, Sehenswürdigkeiten oder auch Städte zu besichtigen, sollten Eltern daher am besten von Beginn an beiseiteschieben.
Der erste Urlaub mit Baby nämlich wird am schönsten, wenn möglichst viel unverplante Zeit zur Verfügung steht. Nachmittage am Strand, Kuschelstunden auf dem Sofa in der Ferienwohnung oder auch entspannte Spaziergänge im nahegelegenen Wald genügen vollkommen, um die erste Reise in vollen Zügen zu genießen.
5. Wichtige Notfall-Nummern mitnehmen
Junge Eltern kennen das: Seit das Baby auf der Welt ist, herrscht eine immer wiederkehrende Unsicherheit. Schließlich könnte das Kleine krank werden oder sich ohne erfindlichen Grund schlecht fühlen. Und sind im eigenen Zuhause stets die Hebamme oder der behandelnde Kinderarzt erreichbar, müssen sich Eltern auf Reisen neu organisieren. Ganz ohne Netz und doppelten Boden zu verreisen, ist jedoch keine gute Idee. Wer Sorgen hinsichtlich eines Notfalls ständig im Hinterkopf hat, kann sich nicht entspannen.
Daher lohnt es sich, alle wichtigen Nummern und Adressen zu notieren, die am Urlaubsort im Ernstfall helfen. Kinderärzte in der direkten Umgebung, Kliniken mit Kinderstation, Apotheken und Allgemeinärzte gehören auf diese Liste. Am besten ist es, wenn Telefonnummern und Adressen so notiert werden, dass die Liste nicht verlorengehen kann. Ein Notizbuch in der Wickeltasche beispielsweise kann sehr viel leichter aufbewahrt werden als ein loser Zettel.
6. Hohe Erwartungen herunterschrauben
Wer schon vor der Reise denkt, dass der Urlaub rundum perfekt werden muss, setzt sich und seine junge Familie unter Druck. Das Leben mit Baby nämlich ist schlicht nicht planbar und hält tagtäglich neue Herausforderungen bereit. Überhöhte Ansprüche und Erwartungen werden daher schnell enttäuscht, was Frust und Ärger mit sich bringt. Am besten verreisen junge Eltern ganz ohne große Erwartungen und lassen den ersten Urlaub mit Baby entspannt auf sich zukommen. Und wer dann die Hälfte der Woche nur im Garten der Ferienwohnung sitzt, weil das Kleine besonders viel Nähe und Ruhe braucht, wird auch diesen Umstand ohne Groll akzeptieren können.
Fazit: Entspannter Urlaub ist möglich
Gute Vorbereitung also ist das A und O einer Reise mit Baby. Wählen Eltern einen Urlaubsort in der Nähe aus und sorgen sie rechtzeitig für die Sicherheit und das Wohlbefinden der gesamten Familie, lassen sich die freien Tage besonders schön genießen. Die Zeit, in der das Reisegepäck wieder kleiner und die Planung flexibler ausfällt, kommt früh genug. Oft blicken Eltern dann mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück auf die Babyzeit.